1896

Emil Moths gründete in Apolda am heutigen Heidenberg 145 seine eigene Strickerei. Zu dieser Zeit war Apolda der Hauptsitz der „wollenen Waren“ in Deutschland. Meyers Konversationslexikon schrieb damals: „In Deutschland ist die Wirkwarenindustrie namentlich in und um Chemnitz konzentriert. Für wollene Waren ist Apolda der Hauptsitz. Außerdem sind Zeulenroda, das nördliche Böhmen, die Umgebung von Nürnberg und Erlangen, Kalm, Reutlingen und Berlin zu nennen.“ (5. Auflage, 17 Bände, Bibliografisches Institut Leipzig und Wien, 1893-1897)

 

1904

Das Stammhaus in der heutigen Lessingstraße 67 wird gebaut. Die Firma von Emil Moths hatte damals bereits 25 Mitarbeiter.

 

1923
Emil Moths erhält ein Patent für eine Jaquardeinrichtung an Doppelschlossstrickmaschinen. Dieses Patent verkauft er an die Strickmaschinenfabrik Walther in Mühlhausen. Als Erlös für das Patent erhält er einige Flachstrickmaschinen. Damit kann die Firma erheblich erweitert werden.

 

1934
Emils Sohn Rudolf Moths übernimmt die Geschäftsführung.

 

1959
Die DDR zwingt der Firma Emil Moths eine staatliche Beteiligung auf. Die Firma ist damit „halbstaatlich“. Praktisch ließ man die ehemaligen Privatunternehmer relativ frei wirtschaften. Lediglich auf entstandene Gewinne wurden 90% Steuern erhoben.

 

1959
Rudolf Moths stirbt im Alter von 58 Jahren an Herzversagen.

 

1960
Emil Moths stirbt im Alter von 94 Jahren.

 

1961
Alfred Rosner, Ehemann von Rudolfs Tochter Helga Rosner, geb. Moths, übernimmt die Geschäftsführung.

 

1972
Verstaatlichung der Firma Emil Moths. Der so entstandene „Volkseigene Betrieb“ erhält den Namen „strickchic“. Alfred Rosner wird als Betriebsdirektor eingesetzt.

 

1974
Erzwungener Zusammenschluss mehrerer ehemaliger halbstaatlicher Betriebe. Der neue größere Betrieb erhält den Namen „VEB Herrenobertrikotagen“. Alfred Rosner wird Absatzleiter.

 

1990
Mit der Währungsunion am 1. Juli wird aus dem VEB Herrenobertrikotagen die strickchic GmbH als Treuhandbetrieb. Alfred Rosner wird Geschäftsführer. Die anderen, ehemals halbstaatlichen Betriebe, wechseln die Branche und erhalten ihre Gebäude zurück.

 

1992
Die strickchic GmbH wird reprivatisiert. Die Erben von Emil Moths bekommen die Geschäftsanteile zurück. Alfred und sein Sohn Gerald Rosner führen die Firma gemeinsam.

 

1996
Die eigene Kollektion „strickchic“ ist im deutschen Textilfachhandel etabliert. Strickchic gewinnt bei der ersten Teilnahme die renommierte Lieferantenumfrage der Zeitschrift „markt intern“.

 

1996
Anlässlich des 100jährigen Betriebsjubiläums wird der 600 Quadratmeter große Neubau der Strickerei eingeweiht.

 

1999
Dank zweistelliger Zuwachsraten wird der Platz wieder knapp. Der 2 x 600 Quadratmeter große Neubau Brandesstraße 20 wird der Nutzung übergeben. Damit hat die Konfektion optimale Verhältnisse.

 

2002
Der 2 x 345 Quadratmeter große Neubau für Dämpfe, Entwicklung, Verwaltung und Verkauf wird eingeweiht.

 

2002
Der Euro wird eingeführt. Fast gleichzeitig fallen die letzten Einschränkungen für die Textileinfuhr vor allem aus Asien nach Europa weg.

 

2005
Immer mehr Fachgeschäfte halten dem Druck der inzwischen entstanden Billigketten nicht stand und geben auf. Strickchic gehen dadurch immer mehr Kunden verloren.

 

2007
Die strickchic GmbH entwickelt die weltweit erste aktiv beheizbare Unterwäsche. Die Schwesterfirma warmX GmbH wird gegründet. Patente und Markenrechte werden angemeldet.

 

2008
Die Strickchic GmbH beginnt mit der Produktion von Seemannstroyern.

 

2009
Gemeinsam mit Textilforschungs- und Fraunhofer-Instituten werden Forschungsthemen zu textilen Stromkreisen bearbeitet. Die Forschung und Entwicklung im Auftrag sowie gemeinsam in größeren Projekten etabliert sich zu einer tragenden Säule.

 

2010
Die strickchic GmbH wird für immer mehr Modedesigner und Modeunternehmen tätig. Es werden individuelle Strickteile entwickelt und produziert.

 

2012
Alfred Rosner stirbt im Alter von 84 Jahren.

 

2013
Die eigene Kollektion „strickchic“ wird eingestellt.

 

2014
Die Seemannsstroyermarken „Jan“, „Hein“ und „Fiete“ werden gekauft und damit wird das Seemannstroyergeschäft ausgeweitet.

 

2015
Die beiden Hauptsäulen des Unternehmens sind die Troyer-Produktion sowie Produktion und Dienstleistungen bei der Kollektionsentwicklung für Modedesigner und Modeunternehmen. Außerdem gehören die Produktion der aktiv beheizbaren Unterwäsche „warmX“ und die Forschung und Entwicklung von "smart textiles" zur Geschäftstätigkeit.

 

2018

Unter dem Label "Blauer Peter" startet auf www.troyer-shop.de der Direktvertrieb einer Kollektion von Seemanns-Troyern, -Jacken, -Mützen und -Schals an Endverbraucher.

 

2021

Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen langfristigen Ladenschließungen wird der Direktvertrieb über das Internet zu einer wichtigen Säule in der Vertriebsstrategie des Unternehmens. Neue Flachstrickmaschinen werden gekauft.